Das Trainingraum-Programm

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Jeder Schüler hat das Recht ungestört zu lernen.
Jeder Lehrer hat das Recht ungestört zu unterrichten.
Jeder muss stets die Rechte der anderen respektieren.
(Stefan Balke, 2004, http://www.trainingsraum.de/Download/ideen.pdf)

Das Trainingsraum-Programm oder auch Programm "Eigenverantwortlich denken in der Schule" wurde 1996 durch Stefan Balke, in Deutschland eingeführt. Die ursprünglich aus den USA stammende Methode wurde durch ihn ergänzt, variiert und wird heute schulform-übergreifend in vielen Schulen in Deutschland eingesetzt. Stefan Balke stellte als Grundlage des Programms die drei oben stehenden Regeln auf. Wird eine dieser Regeln verletzt, kommt es zu einer Störung des Unterrichts, welches Konsequenzen nach sich zieht.

"Das Hauptziel des Programms besteht darin, die lernbereiten Schüler zu schützen und ihnen ungestörten Unterricht zu ermöglichen. Weiterhin bestehen die Ziele, den häufig störenden Schülern sinnvolle Hilfen anzubieten, die Lehrer zu entlasten und ein besseres Klassenklima zu ermöglichen." (Balke 2004, S. 3)

Die Schüler lernen sich für die Einhaltung der Regeln zu entscheiden oder sie müssen sich mit ihrem Problem (Störaktion) im Trainingsraum auseinandersetzen.

Wie funktioniert das?
Stört ein Schüler, wird eine ausdrückliche Ermahnung ausgesprochen, die innerhalb einer Schulstunde nur ein Mal ausgesprochen wird, sie ist mit festgelegten Folgen verbunden.
Reaktionsmöglichkeiten des Schülers:
lenkt ein und der Unterricht geht weiter
geht in den Trainingsraum
stört der Schüler erneut, nachdem er bei der ersten Ermahnung eingelenkt hat, wird er jetzt in den Trainingsraum geschickt: "Du warst bereits ausdrücklich ermahnt und störst erneut. Bitte geh in den Trainingsraum".

Wird der Schüler in den Trainingsraum geschickt, bekommt er einen Infozettel vom Lehrer mitgegeben mit Angaben zu dem Grund, warum der Schüler in den Trainingsraum kommt, als Grundlage für die Erarbeitung mit dem Rückkehrplan. Im Trainingsraum gibt der Schüler den Infozettel dem Trainingsraumlehrer und nimmt sich ein Formular für einen Rückkehrplan. Der Rückkehrplan soll den Schüler zur Einsicht bringen dass in der Klasse soziale Spielregeln eingehalten werden müssen, damit funktionierender Unterricht stattfinden kann. Die Rückkehrvereinbarungen, die der Schüler vorschlägt, sollen realistisch sein und in einem festgelegten Zeitraum erreichbar und überprüfbar sein. Der Trainingsraumlehrer steht beratend und unterstützend zur Seite.

Schüler, die im Trainingsraum stören, werden nur einmal gefragt, ob sie im Trainingsraum bleiben wollen oder lieber nach Hause gehen. Will er nach Hause oder stört er erneut, muss der Schüler den Trainingsraum verlassen, die Eltern werden benachrichtigt, er wird abgeholt und ein Beratungsgespräch wird vereinbart.
Ist der Rückkehrplan geschrieben und vom Trainingsraumlehrer akzeptiert, kehrt der Schüler in die Klasse zurück zu dem Lehrer, der ihn geschickt hat. Er nimmt wieder am Unterricht teil. Solange der Plan nicht besprochen ist, ist der Schüler auf Probe in der Klasse. Der Lehrer bespricht den Rückkehrplan mit dem Schüler, sobald er Zeit dazu findet. Akzeptiert der Lehrer den Plan, trifft er mit dem Schüler eine Vereinbarung über sein zukünftiges Verhalten. Hält dieser sich nicht daran, muss er wieder in den Trainingsraum.

Zeigt ein Schüler trotz häufiger Besuche des Trainingsraums keine Einsicht, wird ein Elterngespräch mit dem Schüler, seinen Eltern, der Schulleiterin, Klassenlehrer und dem Trainingsraumlehrer organisiert. Es werden konkrete Absprachen formuliert.

Ab einer bestimmten Anzahl von Aufenthalten im Trainingsraum kommt der Schüler in den Intensivkurs Verantwortung. Er verbringt dann ein oder zwei Tage vollständig im Trainingsraum, muss aber den verpassten Unterricht in Form von Arbeitsblättern abarbeiten. Er erarbeitet sich jede einzelne Stunde seines Stundenplans durch angemessenes Verhalten, welches er sich zum Ende der Stunde durch den Lehrer schriftlich bestätigen lassen muss.

Vorteile des Trainingsraum-Programms